- Artikel-Nr.: 9056
Bereits Anfang der 1950er Jahre begannen die konkreten Planungen zur Aufstellung von deutschen Streitkräften im Rahmen der NATO. Die Aufstellung der ersten Verbände des neuen deutschen Heeres erfolgte im Jahre 1956. Gepanzerte Radfahrzeuge waren zunächst nicht für das Heer der Bundeswehr vorgesehen. Lediglich im Zusammenhang mit der Aufstellung der Panzeraufklärungstruppe kam es zu einer Diskussion zwischen den Befürwortern von gepanzerten Radfahrzeugen und den Befürwortern von Kettenfahrzeugen für die Spähaufklärung. Da im Jahre 1956 eine geeignete Ausstattung, ähnlich der bewährten Achtrad-Panzerspähwagen der ehemaligen Deutschen Wehrmacht, nicht zur Verfügung stand, erprobte die Bundeswehr den französischen Spähwagen EBR 75 und den britischen leichten Spähwagen Ferret. Diese gepanzerten Radfahrzeuge entsprachen jedoch nicht den Anforderungen der deutschen Panzeraufklärer. Diesich damals abzeichnende Bedrohung, sowie das Übergewicht an Panzern und gepanzerten Fahrzeugen des Ostblocks, gaben den Ausschlag für die Ausstattung des Heeres mit Kettenfahrzeugen. Erst seit 1962 gab es im Heer der Bundeswehr Konzepterprobungen für gepanzerte Radfahrzeuge. Als Ergebnis kam es im Jahre 1975 zur Beschaffung des bekannten Achtrad-Spähpanzers Luchs. Als zweites gepanzertes Radfahrzeug wurde der Transportpanzer 1 Fuchs von Daimler-Benz entwickelt und von Thyssen-Henschel ab 1979 in Serie gefertigt und an das Heer der Bundeswehr ausgeliefert. Dieses Fahrzeug wurde im Laufe der Zeit mehrmals im Kampfwert gesteigert und den aktuellen Bedrohungen angepasst, so dass der Transportpanzer 1 Fuchs auch heute noch in der Bundeswehr im Einsatz steht. Infolge des erweiterten Aufgabenspektrums der Bundeswehr nach Beendigung des Kalten Krieges und der damit verbundenen Auslandseinsätze auf dem Balkan und in Afghanistan entwickelte die deutsche Rüstungsindustrie zahlreiche neue gepanzerte Radfahrzeuge mit besonderen Schutzkonzepten. Die Entwicklung und der Einsatz der gepanzerten Radfahrzeuge der Bundeswehr von 1975 bis heute wird im Rahmen der Heftreihe FAHRZEUG Profile in zwei Bänden dokumentiert. Beschrieben und vorgestellt werden nur Fahrzeuge, bei denen es sich auf Grund ihrer Bauart serienmäßig um gepanzerte Radfahrzeuge handelt.